Wirtschaftsstandort

Ursprünglich war die Gemeinde Gamprin-Bendern fast ausschliesslich bäuerlich geprägt. Nebst den Bauernfamilien waren lediglich noch ein paar wenige Handwerker in der Gemeinde ansässig, welche das landwirtschaftliche Leben ergänzten. In den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts hat sich schliesslich der erste Industriebetrieb in Bendern angesiedelt, und parallel dazu haben junge Handwerker sukzessive ihre eigenen Gewerbebetriebe aufgebaut. In den frühen Siebzigerjahren hat die Gemeinde dann die ersten Rahmenbedingungen für eine geordnete Entwicklung in den Arbeitszonen von Bendern vorgegeben.

Es kamen stets mehr Betriebe hinzu. Der Lage direkt an der Autobahn A13 ist es vor allem zu verdanken, dass Bendern als Wirtschaftsstandort äusserst attraktiv und gefragt war und es immer noch ist. Zudem hat die Gemeinde eine erfolgreiche Entwicklung durch Zuerkennung von Grundstücken im Baurecht begünstigt.

Der Aufschwung hat sich aber zunächst noch langsam und kontinuierlich entwickelt und sich erst in den Neunzigerjahren zusehends beschleunigt. Die Gemeinde legte dabei stets grossen Wert auf einen ausgewogenen Branchenmix und hat daher nie "alle Eier in das selbe Nest gelegt".

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: In der Industriezone Bendern existieren mittlerweile viele erfolgreiche Gewerbebetriebe. Einige Industriebetriebe, wenn aufgrund beschränkten Bodenreserven auch in geringerem Mass, gehören heute zu den wichtigsten Marktführern in ihrer Branche. Ein grosser Lebensmittelbetrieb hat durch seine internationale Ausrichtung grosse Strahlkraft.

Im Dienstleistungsbereich haben sich ebenfalls äusserst erfolgreiche Betriebe angesiedelt. Zwei Banken, eine Privatklinik und ein neues Hotel sind nur die augenfälligsten Leuchttürme im vielfältigen Dienstleistungsangebot.

Die insgesamt ca. 3200 Arbeitsplätze in Bendern zeugen bei einer Einwohnerzahl von ca. 1740 von einem intensiv genutzten Wirtschaftsstandort. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Gemeinde die eigene Finanzkraft sukzessive steigern und ausbauen konnte. Mittlerweile weist die Gemeinde Gamprin-Bendern nach Vaduz und Schaan bereits wiederholt die drittbeste eigene Steuerkraft im Vergleich der Steuereinnahmen pro Kopf der Einwohner auf.

Die Schattenseiten dieser erfolgreichen Wirtschaftsentwicklung darf man indessen natürlich nicht ausser Acht lassen. Das Verkehrsaufkommen hat sich rasant erhöht und führt hauptsächlich am Morgen und am Abend zu Verkehrsstaus. Der weitere Erfolg dieses Standorts kann nur durch gute Erreichbarkeit gewährleistet werden. Die Gemeinde hat daher klare Vorstellungen darüber, wie die mittel- und langfristige Verkehrsabwicklung in Bendern künftig aussehen soll. Zum einen soll der öffentliche Verkehr ausgebaut und direkter in die Arbeitszonen geführt werden. Zum anderen darf aber auch der Individualverkehr nicht vernachlässigt werden. Mit einer veränderten, von der Rheinbrücke her wesentlich direkteren Verbindung in die Insustriezone könnten grosse Verkehrsprobleme gelöst werden. Eine entsprechende Lösung in der Verkehrsthematik muss indessen überkommunal und regional und somit durch das Land Liechtenstein umgesetzt werden, wobei die Gemeinde Gamprin-Bendern durch langfristige Strategien die erforderlichen Türen und Tore öffnet.

Der Wirtschaftsstandort Bendern ist zweifelsohne optimal positioniert und offen für die weitere Entwicklung. Erfolgreiche Betriebe ziehen weitere vielversprechende Unternehmen an, und so führt diese positive Spirale letztendlich zum Erfolg der Betriebe, der Gemeinde und schliesslich auch des Landes Liechtenstein.